Traumschiffe des Sozialismus

Drei große Kreuzfahrtschiffe waren für die einstige Deutsche demokratische Republik (DDR) im Einsatz, um hier explizit auserwählte DDR Arbeiter und Privilegierte auf große Fahrt zu schicken. Die „Völkerfreundschaft“ war das Erste von Dreien und wurde 1960 in den Dienst genommen, nachdem die DDR das schwedische Passagierschiff das vorher noch „Stockholm“ hieß, übernommen und umbenannt hatte. Das Schiff selbst wurde seitdem einige Male umgebaut und umbenannt und führte später den Namen „MS Athena“. Die MS Athena befindet sich noch heute im Einsatz.

Bereits im April 1961 lief dann das zweite „Traumschiff“, die „Fritz Heckert“, vom Stapel. Das Dritte im Bunde war der Luxusliner „Arkona“. Dieses Schiff war von 1983 bis 1984 Drehplatz der beliebten TV-Serie „Das Traumschiff“ und hieß „Astoria“. Rund 280.000 Bürger der DDR durften sich glücklich schätzen eine solche Kreuzfahrt zu unternehmen, denn die Reisen mit diesen Luxuslinern waren für die derzeit herrschenden Verhältnisse recht kostspielig. Üblich war, dass solch eine Reise als Auszeichnung vergeben wurde. Doch die Kreuzfahrten und der Grundgedanke des Sozialismus galten als Widerspruch in sich.

Auf den Schiffen konnte der DDR Bürger sich frei bewegen, im Gegensatz zu der eigentlichen begrenzten Reisefreiheit, die herrschte. Auch legten die Schiffe in den westlichen Ländern an, was für normale Touristen gänzlich verboten war. So wurden beispielsweise Länder wie Kuba, Norwegen, das Mittelmeer oder auch die UDSSR und das Schwarze Meer angelaufen. Doch einige Reisende haben hier die sprichwörtliche Gunst der Stunde genutzt und kehrten von den Landgängen nicht mehr auf die Schiffe zurück oder flüchteten durch waghalsige Sprünge von Bord in Richtung Westen. Aufgrund dessen wurden dann die sogenannten risikoreichen Routen der Traumschiffe aus dem Programm genommen um die Fluchtgefahr zu mindern und die Passagiere selbst, die sich für eine solche Reise bewarben, wurden durch das Ministerium noch gründlicher durchleuchtet. Auch an Bord wurde die Überwachung strenger. Dies übernahmen dann die inoffiziellen und hauptamtlichen Mitarbeiter des Ministeriums der Staatssicherheit.